XXXI. Projektkonzert - Adventszauber
Samstag, 26. November 2016, 20.00 Uhr, Thomaskirche zu Leipzig
Kammerchor Josquin des Préz und Gäste
Ludwig Böhme, Leitung
Die „Missa sine nomine" von Josquin des Préz gehört vermutlich zum Alterswerk des bekannten Renaissancekomponisten. Den fünf Messteilen liegt kein übergeordnetes Thema zugrunde, stattdessen nutzt Josquin in dem Werk sehr intensiv die Kanontechnik. Josquin zeigt damit erneut seine immensen kontrapunktischen Fähigkeiten, mit denen er sich weit von den meisten seiner Zeitgenossen abhebt. Die Erstveröffentlichung der „Missa sine nomine" erfolgte 1514 in Venedig, seither erfreut sich das Werk insgesamt einer recht aktiven Rezeption.
Ein fast vollkommen vergessene Komposition dagegen stellt das Weihnachts-Oratorium von Kurt Thomas dar. Das Stück entstand 1931 in Leipzig, wo der noch junge Komponist bereits als Theorielehrer und Leiter der Kantorei des Kirchenmusikalischen Instituts an der Musikhochschule beschäftigt war. Sein Weihnachts-Oratorium wurde am 27.11.1931, also fast auf den Tag genau vor 85 Jahren vom Thomanerchor in der Thomaskirche uraufgeführt. Kurt Thomas vertonte die biblische Weihnachtsbotschaft durchgehend im sechsstimmigen Chorsatz und bediente sich dabei eines spannungsreichen Klangbildes zwischen spätromantischem und modernem Ausdruck.
Ergänzt wurde dieses kontrastreiche Konzert mit Arrangements traditioneller Adventslieder von Ludwig Böhme sowie von John Taverners "God is with us" mit einem überraschenden Orgeleinsatz am Schluss.