XXII. Projektkonzert – auferstanden. Das Osterkonzert
8. April 2012, Thomaskirche zu Leipzig
Stefanie Fels – Sopran
Susanne Langner – Alt
Tobias Hunger – Tenor
Matthias Lutze – Bass
Kammerchor Josquin des Préz
Leipziger Barockorchester
Leitung: Ludwig Böhme
Das mittlerweile traditionelle Osterkonzert von Josquin – Das Projekt stellte zwei wunderschöne und selten zu hörende Messkompositionen gegenüber. Die „Missa La sol fa re mi“ von Josquin des Préz wurde erstmals 1502 in einem Druck veröffentlicht. Josquin legt ihr als Thema eine einfache Melodie zugrunde, die immer wieder auftritt und in vielfältiger Art und Weise kunstvoll bearbeitet wird.
Johann Sebastian Bachs selten aufgeführte G-Dur-Messe zählt zu einer Reihe von vier sogenannten „lutherischen“ Messen, in denen jeweils nur zwei Teile des Ordinariums (Kyrie und Gloria) vertont sind. Diese 1738 entstandenen Werke komponierte Bach aber nicht neu, sondern überarbeitete bzw. „parodierte“ einzelne bereits bestehende Kantatensätze.
Die beiden ausgewählten Messvertonungen dieses Konzertes gelten als kompositorische Höhepunkte ihrer jeweiligen Epoche und stellten einmal mehr die „ferne Nähe“ zwischen dem päpstlichen Sänger Josquin und dem protestantischen Thomaskantor Bach unter Beweis. Als österliche Ergänzung stand Bachs frühe Kantate „Christ lag in Todesbanden“ (BWV 4) auf dem Programm.