8. Projektkonzert - Josquin in Mailand

23.09.2006, Evangelisch-Reformierte Kirche zu Leipzig

Kammerchor Josquin des Préz
Leipziger Concert
Musikalische Leitung: Ludwig Böhme

Josquin des Préz, Qui velatus facie fuisti / Missa D'ung aultre amer
Werke von Biagio Marini, Carl'Ambrogio Lonati und Giuseppe Verdi

Nach einigen gattungsspezifischen bzw. zeithistorischen Projektkonzerten wurde mit diesem Programm wieder ein biografischer Akzent gesetzt: Zwischen 1450 und 1535 herrschte in Mailand unter Führung der mächtigen und luxusliebenden Familie Sforza eine blühende Renaissance-Kultur. Zahlreiche Künstler aus ganz Europa wirkten zu jener Zeit in der Stadt, darunter auch der junge Josquin des Préz. Nach Stationen in Aix-en-Provence sowie Paris wurde er im Jahre 1484 als Sänger an den Hof des kunstsinnigen Kardinals Ascanio Sforza verpflichtet. Für Josquin war Mailand eine enorm wichtige Station seiner Laufbahn. In niveauvoller Umgebung und materieller Sicherheit konnte er sich hier der Komposition zahlreicher neuer Werke widmen, gleichzeitig gelang es ihm aber auch, im Gefolge des Kardinals wichtige Kontakte nach Rom zu knüpfen.

Das 8. Projektkonzert war ganz dem Mailänder Schaffen Josquins gewidmet. So erklangen u. a. sein in der lombardischen Metropole entstandener sechsteiliger Motetten-Zyklus »Qui velatus facie fuisti« sowie die »Missa D'ung aultre amer«.

Kontrastiert wurden Josquins Werke mit Mailänder Vokal- und Instrumentalmusik aus späteren Jahrhunderten: Dabei reichte das Spektrum von den Sonaten Biagio Marinis über Kompositionen des exzentrischen Geigers Carl'Ambrogio Lonati bis hin zu zwei Motetten von Giuseppe Verdi.

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