4. Projektkonzert - Französische Hofmusik – Von Ludwig XII. bis zum Sonnenkönig

3. Juli 2005, Altes Rathaus zu Leipzig

Hochschule für Musik, Leipzig
Hochschule für Musik, Frankfurt/M.
Schola Cantorum Brabantie, Tilburg
Musikalische Leitung: Maurice van Lieshout

Josquin des Préz
Vive le roy, vierstimmige Chanson, instrumental (New Josquin Edition [NJE] 28.36)
Faulte d’argent, fünfstimmige Chanson (NJE 29.7)
Si j’ay perdu mon amy, dreistimmige Chanson, instrumental (NJE 27.34)
Misericordias Domini, vierstimmige, dreiteilige Motette (NJE 18.4)
Adieu mes amours, vierstimmige Chanson (NJE 28.3)

Chansons, Airs et Ballets französischer Meister

Während seiner gesamten Laufbahn als Kapellmeister und Komponist besaß Josquin des Préz Kontakte zum französischen Königshof. Möglicherweise wirkte er bereits ab 1480 unter König Ludwig XI. einige Jahre als Sänger in der Hofkapelle mit und konnte diese Zeit zum Studium beim königlichen Kapellmeister Johannes Ockeghem nutzen. Rund 20 Jahre später – nach Engagements in Mailand und Rom – kehrte Josquin nach Paris zurück, wo inzwischen Ludwig XII. regierte. Mit diesem König verband Josquin eine enge Zusammenarbeit, wovon nicht zuletzt die bekannte Chanson »Vive le roy« zeugt. Der Sonnenkönig

Auch die Nachfolger Ludwigs XII. besaßen Sinn für kulturvolle Unterhaltung und beschäftigten dafür herausragende Musiker. Die eindrucksvollen »Fantasies« des Eustache du Caurroy zählten zu den ersten Instrumentalkompositionen am Pariser Hof. Pierre Guédron, der bevorzugte Sänger und Komponist Heinrichs IV. und Ludwigs XIII., schuf mit seinen rund 200 »Airs de cour« eine ganz neue Gattung des höfischen Gesangs. Einen außergewöhnlichen Höhepunkt erreichte das Musikleben im neu erbauten Schloss Versailles unter der Regentschaft des Sonnenkönigs Ludwig XIV., der selbst ein begabter Tänzer war und mit Michel Lambert sowie Jean-Baptiste Lully bedeutende Kapellmeister an seiner Seite wusste.

Zum Kammerchor Josquin des Prez