XXXII. Projektkonzert - Ostergesang
16. April 2017, Neue Propsteikirche St. Trinitatis Leipzig
Kammerchor Josquin des Préz
Ludwig Böhme, Leitung
Vom einstimmigen greogorianischen Choral bis zum vielstimmigen festlichen Jubelchor – das Osterkonzert von „Josquin – Das Projekt“ zog wieder alle Register hoher a-cappella-Kunst und besang am Ostersonntag die Auferstehung des Herrn.
Hauptwerk des Abends war die Missa L’ami Baudichon von Josquin, flankiert von gregorianischen Ostergesängen. Wahrscheinlich ist diese Messe die früheste Messe des Renaissancemeisters, die er – schätzungsweise – 20-jährig komponiert haben könnte. Das Werk knüpft an die Tradition seiner Vorgänger, vor allem an die Cantus-firmus-Messen Guillaume Dufays an: auch bei Josquin gibt es einen „feststehenden Gesang“ in der Tenorstimme, auf dessen Fundament in grenzenloser Kreativität Cantus, Contra und Bassus singen: umspielend, imitierend, kanonierend und jubilierend.
Romantisch gerahmt wurde das Programm mit Max Regers „Ostermotette“ und Johannes Brahms’ berühmtem „Schaffe in mir Gott“ opus 29. Dazwischen erklangen William Byrds prächtige Osterhymne „Haec dies“, Motetten aus der Geistlichen Chormusik 1648 von Heinrich Schütz, sowie – als moderner Tupfer – die Motette „Friede und gute Zeit“ von Thomas Buchholz nach einem Text von Martin Luther.
Die moderne Schlichtheit der Neuen Propsteikirche bot die passende Kulisse für die feierlichen Ostergesänge.