10. Projektkonzert - "Die Mystik der Zahlen"
17.03.2007, Evangelisch-Reformierte Kirche zu Leipzig
David Erler, Altus
Tobias Pöche, Tenor
Andreas Krüger, Bass
Kammerchor Josquin des Préz
David Schlaffke, Orgel
Studierende der Hochschule für Musik und Theater Leipzig
Leitung: Ludwig Böhme
"Die Musik ist eine Disziplin, die sich aus zahlhafter Ordnung zusammensetzt." Mit diesem Satz fasste der spätantike Gelehrte Cassiodor seine theoretischen Überlegungen zu einer Verbindung von Zahl und musikalischer Proportion zusammen. Er berief sich dabei auf eine lang bestehende Tradition: Bereits Pythagoras beschäftigte sich im 6. Jahrhundert v. Chr. intensiv mit der mathematischen Ordnung von Tönen und Intervallen. Seine Erkenntnisse dienten den folgenden Generationen als Grundlage weiterer Forschungen. An den Universitäten des Mittelalters war Musik denn auch konsequenterweise als eine Naturwissenschaft zwischen den Fächern Mathematik, Astronomie und Geometrie angesiedelt. Viele Musiker der verschiedensten Epochen setzten dieses theoretische Verständnis in ihren Kompositionen um.
Im X. Projektkonzert erklangen unter dem Thema „Die Mystik der Zahlen" einige dieser Werke. Den Schwerpunkt des Abends bildete die Missa „Di dadi" von Josquin des Préz, deren Cantus firmus in jedem Ordinariumsteil in einem anderen Zeitmaß erklingt. Ergänzt wurde Josquins Missa durch eine isorhythmische Motette Guillaume Machauts, die extrem auf Symmetrie bedachte Bach-Kantate „O Ewigkeit, du Donnerwort" sowie ein zahlensymbolisches Werk der neuen Musik: „Summa" von Arvo Pärt.
Zu Josquins "Homo quidam fecit cenam" schrieb der Rezensent der Leipziger Volkszeitung: "Die silbrig kristallinen Sopranstimmen werden durch die wohlingen Bassstimmen zu einem glattrunden Solitär geschliffen".
Eine Kooperation mit der Hochschule für Musik und Theater Leipzig